Und sie bewegt sich...

Heute gedenken wir des großen Astronomen Nikolaus Kopernikus. Vor 540 Jahren, am 19.Februar 1473 wurde er in Thorn (heute polnisch Torun) geboren. Seine Eltern starben früh. Ein Onkel nahm den verwaisten Jungen auf. Wie der Vormund, studierte Nikolaus Theologie um Geistlicher zu werden. Doch seine Interessen galten auch der Mathematik und insbesondre der Berechnung der Gestirne. Kopernikus hatte noch kein Fernrohr. Aber er erkannte aus der Beobachtung des Himmels Unregelmäßigkeiten in den Bewegungen der Planeten. Ein Universum das sich bewegt, davon wollten zu dieser Zeit nicht einmal die gescheitesten Gelehrten etwas wissen. Wie sieht man die Welt zur Zeit des Kopernikus? Die Erde drehte sich für die meisten noch als Scheibe und keinesfalls um die Sonne, auch wenn der Himmelsforscher Kopernikus schon die zentrale Stellung unseres Planeten im All bezweifelte. Amerika war schon entdeckt, aber sein Entdecker nannte die Farbigen, die ihm entgegentraten, Indios, weil er glaubte, in Westindien gelandet zu sein. Die ersten Landkarten, im Kupferstichverfahren hergestellt, zeigten große weiße Flecken. Magellan war noch nicht zu seiner Erdumsegelung gestartet. Das Weltende wurde eher erwartet als die Erforschung unbetretener Länder. Es gab auch den Gregorianischen Kalender noch nicht. Man richtete sich nach dem immerwährenden Zeitanzeiger, der am Himmel abzulesen war, orientierte sich am Auf- und Niedergang der Sonne und der Sterne, am raschen Lauf des Mondes und seiner wandelbaren Gestalt. Leonardo da Vinci hatte in Mailand schon eine Wasseruhr zum wecken konstruiert und sollte bald Lampen und Zylinder bauen. Doch allenthalben weckten die Hähne pünktlicher und die Kerzen flackerten. Kopernikus wusste, dass viele Gelehrte, besonders aber die Kirche, sich gegen seine Forschungen stellen würden. Deshalb veröffentlichte er seine Entdeckung erst kurz vor seinem Tod 1543 in seinem Buch "Die Bewegungen der Himmelskörper". Obwohl seine Erkenntnisse noch nach hundert Jahren angezweifelt wurden, haben Wissenschaftler wie Kepler und Galilei seine Theorien weiterentwickelt. So weiß es heute jedes Kind, das sich die Erde um die Sonne dreht. Damit ist bewiesen, nicht nur die Planeten bewegen sich, auch die Menschen und ihre geistige Entwicklung bleiben nicht stehen.